Reisezeit: 19. September 2003 - 04. Oktober 2003
Nach Vilu Reef im letzten Jahr war dies unsere zweite Reise auf
die Malediven. Ein mulmiges Gefühl hatten wir schon, als wir
diesmal in den Flieger stiegen. Was würde uns erwarten? Hätten
wir doch lieber wieder nach Vilu Reef fliegen sollen, schließlich
war es dort so traumhaft schön? Und nicht zuletzt die andere
Reisezeit, nicht mehr im März sondern im September (fast noch
Regenzeit!)? Aber alles der Reihe nach...
Buchung/Anreise/Transfer
Gebucht hatten wir diesmal über das Internet bei ITS bzw.
Neckermann. Es lief alles glatt. Die Reisebestätigung kam nur
zwei Tage nach der Buchung. Dann hieß es nur noch 8 Monate
warten - ja, wir hatten sehr sehr früh gebucht - bis schließlich
die Tickets etwa zwei Wochen vor Abflug per Post kamen. Der Hinflug
mit LTU von München aus dauerte 9,5 Stunden und war wieder
sehr anstrengend. Der Sitzabstand in den LTU Langstreckenfliegern
ist einfach eine Frechheit. Immerhin hatten wir zwei Plätze
nebeneinander in einer 2er-Außenreihe. Es gab einige Paare,
die konnten nicht einmal nebeneinader sitzen. Das angebotene Essen
ist ok und auch das Personal ist freundlich.
Nach der Ankunft in Male kann man zuerst sein Gepäck vom Band
nehmen und stellt sich dann an einem der Einreiseschalter an. Dort
erhält man seinen Stempel in den Reisepass und gibt die Einreisekarte,
die man im Flugzeug erhalten hat, ab. SARS war kein Thema mehr,
auch die Mitarbeiter vom Zoll und Gesundheitskontrolle trugen keine
Masken mehr. Am Ausgang des kleinen Gebäudes wird man dann
bereits von einem ITS-Mitarbeiter in Empfang genommen, der einen
zum richtigen Schalter für den Weitertransport zur Insel schickt.
Von dort wird man zu kleinen Bussen begleitet mit denen es dann
zum Abfertigungsgebäude der Wasserflieger geht.
Achtung: man sollte wirklich gleich einsteigen und nicht das Angebot
annehmen und an den vor den Bussen stehenden Tischen eine Cola trinken
- die sind nämlich keinesfalls ein kostenloses Willkommensgetränk
sondern ausgesprochen teuer: 4 Dollar!!!
Die kleine Fahrt mit den Bussen zu den Wasserfliegern ist immer
wieder ein Erlebnis - die Straße führt nämlich quer
über die Landebahn! Nach kurzer Wartezeit konnten wir auch
schon in den Wasserflieger einsteigen. Die Piloten sind wirklich
cool - sie fliegen barfuss! Der Flug nach Veligandu dauert nur 20
Minuten, Fotoapparat griffbereit halten, denn die Malediven aus
der Vogelperspektive sind ein lohnenswertes Motiv.
Leider hat sich auf dem kurzem Flug das Wetter radikal verschlechtert,
sodass es bei der Landung schon in Strömen regnete. Im Gegensatz
zu Vilu Reef und anderen Inseln kann der Wasserflieger nach der
Landung in der Lagune direkt an einem kleinen Steg anlegen. Man
muss also nicht extra ins Doni umsteigen. In Empfang genommen wurden
wir von einer Mitarbeiterin der Rezeption, die einem auch beim Aussteigen
half und auch gleich Schirme für uns bereithielt, denn es regnete
immer noch. Allerdings waren diese Schirme nicht übermäßig
hilfreich, da auch ein kräftiger Wind blies. So waren wir ganz
froh, den überdachten Coffeeshop/Bar zu erreicht zu haben.
Bungalow
Wir hatten einen Superior-Bungalow gebucht. Unser per E-Mail übermittelte
Wunsch nach einem Bungalow auf der Westseite (Windseite zu dieser
Zeit) wurde erfüllt: wir erhielten die Nummer 140.
Außer den Superior-Bungalows (Standardkategorie bei den meisten
Reiseveranstaltern, alle am Strand) gibt es auch noch Deluxe-Bungalows
(Doppelbungalows mit Holzterasse, teilweise mit direktem Zugang
zum Meer) sowie die Wasserbungalows. Wir waren mit unserer Wahl
sehr zufrieden, da uns die Deluxe-Bungalows weniger gefallen haben.
Bei stürmischen Wetter ist das tosende Meer in den Wasserbungalows
sicher nicht ganz angenehm - sogar in unserem Bungalow, der doch
einige Meter vom Wasser entfernt liegt, war es in den stürmischen
Nächten doch ganz schön laut. Die Ausstattung der Superior-Bungalows
ist relativ einfach, aber zweckmäßig, das Bad ist halboffen.
Gegenüber Vilu Reef waren wir schon ein wenig enttäuscht,
dazu waren die Bungalows dort einfach zu fantastisch.
Insel
Veligandu ist eine sehr kleine Insel. Man kann sie angeblich in
nur 20 Minuten umrunden - wir haben das nie geschafft, da wir immer
irgendwo hängengeblieben sind ;-)
Das Wahrzeichen von Veligandu ist seine langgestreckte Sandbank
direkt an der Anlegestelle der Wasserflieger. Da man hier kaum Menschen
antrifft, kommt richtiges Robinson-Feeling auf. Wenig Menschen sieht
man übrigens tagsüber auch auf der ganzen Insel - keine
Ahnung, was die Leute, die man beim Abendessen sieht, den ganzen
Tag treiben. Auf der windstillen Ostseite kann es ganz schön
schwül sein.
Essen
Das Essen auf Veligandu ist wirklich ausgezeichnet und braucht
den Vergleich mit Vilu Reef nicht zu scheuen. Der deutsche Chefkoch
ist abends an der Bar immer auf der Suche nach Gesprächspartnern
und macht gerne Führungen durch seine Küche. Wie auf den
Malediven üblich, bekommt man einen festen Tisch zugewiesen
und wird immer vom gleichen Ober bedient. An dieser Stelle einen
herzlichen Gruß an unseren Kellner Abdullah - wir hatten wirklich
viel Spass mit ihm. Mittags und Abends gibt es Buffet, meistens
unter einem bestimmten Motto. Es ist wirklich für jeden Geschmack
etwas dabei. Zweimal pro Woche ist Abends Menüwahl. Man kann
beim Frühstück oder spätestens beim Mittagessen aus
der Menükarte aus je 5 oder 6 verschiedenen Vor-, Haupt- und
Nachspeisen sein gewünschtes Menü kombinieren. All-Inclusive
lohnt sich für uns nicht, da wir nicht die großen Bier-
und Whiskey-Trinker sind und bei All-Inclusive die Auswahl doch
stark eingeschränkt ist (Cocktails sind z.B. gar nicht dabei).
Unterm Strich fuhren wir mit Vollpension ganz gut.
Unterhaltung/Ausflüge/Spa
Zum Zeitvertreib kann man u.a. kostenlos Billard, Dart, Tischtennis
und Kicker spielen. Außerdem gibt es einen recht gut ausgestatteten
nagelneuen Fitnessraum. Wir haben in den 2 Wochen jedoch kaum Gäste
trainieren sehen. In jedem Bungalow gibt es eine kleine Stereoanlage
mit CD-Player. An der Rezeption kann man sich kostenlos CD's ausleihen.
Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ruhig mal maledivische
Musik probieren, es lohnt sich.
Ein ganz besonderes Highlight, das uns gut über die Sturmtage
hinweggetröstet hat, ist das Spa. Wir waren früher auch
der Meinung, dass wir sowas überhaupt nicht brauchen, bis wir
uns dann doch die erste Massage gegönnt haben. Uns siehe da,
wir waren absolut begeistert. Besonders empfehlen können wir
die Serenity AROMATHERAPY MASSAGE. Da ein Behandlungsraum zwei Liegen
hat, kann man sich zu zweit gleichzeitig massieren lassen.
Auf Veligandu gibt es - Gott sei Dank! - keine Animation. Nur abends
gibt es ein kleines Unterhaltungsprogramm mit Crabrace, Quiz, Filmvorführung
usw. Es wird aber keiner zum Mitmachen gezwunden. Zu den Ausflügen
können wir nichts sagen, da wir an keinem teilgenommen haben.
Angeboten werden aber verschiedene Exkursionen, wie z.B. Nachtfischen,
Sunset-Cruise oder ein Ausflug auf eine Einheimischeninsel.
Schnorcheln/Tauchen
Veligandu verfügt über ein sehr schönes Hausriff.
Natürlich hat auch hier die Korallenbleiche ihre Spuren hinterlassen,
aber die allmähliche Erholung ist deutlich sichtbar, der Fischreichtum
ist ohnehin überwältigend. Die Einstiege liegen günstig,
sodass man nicht erst weit schwimmen muss. Mit etwas Glück
kann man sogar beim Schnorcheln eine Wasserschildkröte beobachten.
Wir waren leider immer zur falschen Zeit im Wasser :-(
Zur Tauchschule können wir nichts sagen, da wir (noch?) nur
Schnorchler sind. Die Crew machte jedoch bei der wöchentlichen
Abendpräsentation der Tauchschule einen sehr kompetenten und
vertrauenswürdigen Eindruck.
Wetter
Tja, nun zum einzigen Wehrmutstropfen der Reise, dem Wetter. Man
kann es sich halt nicht aussuchen. Das Wetter scheint sich auch
auf den Malediven nicht mehr an die Regeln zu halten. Eigentlich
sollte ja die Monsunzeit Ende September schon vorbei sein.... Wir
hatten sage und schreibe 5 Tage am Stück heftigen Sturm. Zum
Teil herschte richtiger Dauerregen. An diesen Tagen musste man sich
die wenigen regenfreien Stunden wirklich stehlen. Das drückte
natürlich schon auf die Stimmung. Auch für die Einheimischen
war eine so lange Schlechtwetterperiode ungewohnt - normal sind
eher heftige, aber kurze Schauer. An einem Tag war der Sturm so
stark, dass sogar der Flughafen in Male geschlossen wurde und ankommende
Maschinen nach Sri Lanka umgeleitet wurden. Die Gäste kamen
erst mitten in der Nacht an. Wenigstens beruhigte sich das Wetter
gegen Ende unseres Urlaubs wieder, sodass wir noch 3 schöne
Sonnentage hatten.
Fazit
Auch wenn das Wetter diesmal nicht so optimal war, war es wieder
ein Traumurlaub. Wir werden auf jeden Fall 2004 wieder nach Veligandu
kommen. Wir können diese Insel nur jedem empfehlen. Der Vergleich
zu Vilu Reef fällt schwer, dafür sind die Inseln zu unterschiedlich.
Der direkte Vergleich ergibt ein klares Unentschieden.
Christian.
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